Drewermann - Mythos

Eugen Drewermann: Liebe, Leid und Tod - Daseinsdeutung in antiken Mythen

768 Seiten (Hardcover, Patmos Verlag 2013)
[ISBN: 978-3-8436-0347-8]

Gebundener Ladenpreis: 44,- €

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Eugen Drewermann, katholischer Theologe, Psychotherapeut und Schriftsteller, ist bekannt für eine religionsphilosophische und tiefenpsychologische Auslegung der Bibel in Ergänzung zu klassischen Formen der Exegese. Seine Werke richten sich auf ein Grundverständnis menschlicher Existenz.
Ergänzend dazu hat er sich seit Jahren mit der tiefenpsychologischen und existenziellen Auslegung von Märchen beschäftigt. Sein neues Buch erweitert diesen Ansatz in Hinsicht auf die Welt des antiken Mythos.
In bildhafter, oft symbolischer Form erzählt der Mythos vom Wesen des Menschen und von der Dynamik dessen, was sich in der menschlichen Seele zu allen Zeiten ereignet. Seine Hauptthemen sind „die Liebe und der Tod - und was dazwischen liegt: das Glück und insbesondere das Leid.“ (S. 9)

Eine tiefenpsychologische Deutung des Mythos ist gerade für die Altphilologie eine wertvolle Ergänzung in Hinsicht auf die Deutung und das Verstehen mythologischer Texte. Erst recht ist eine solche Deutung für den Schulunterricht wichtig, da der Mythos ein Angebot an junge Menschen sein kann, sich mit wesentlichen Fragen des Lebens, der Persönlichkeitsentwicklung und der Beziehung auseinanderzusetzen:

„Nicht als individuelle Biografien sind die großen Liebesgeschichten der antiken Mythen zu lesen, sondern als Grundmuster möglichen Suchens und möglicher Versuchung, als Konfiguration der Hauptkonflikte auf dem Weg zur Liebe, als psychotherapeutische Agenda beim Passieren all der Klippen, an denen die Nachtmeerfahrt der Seele zu zerschellen droht. Das überzeitlich Gültige, das Typische des seelischen Erlebens, das die Mythen schildern, gilt es, zum Heilmittel all der Erkrankungen zu destillieren, welche im Leben und Erleben Einzelner die Liebe immer wieder bis hin zu Wahn, Zerstörung und Verbrechen heraufzuführen fähig sind.
Welch ein Trost ist möglich angesichts des untröstlichen Schmerzes des Todes? Welche Sinnbilder, Wandlungsformen, Evidenzen und Verheißungen heben hinweg über die Gräber und die Düsternis des Hades? Verstehen und Vertrauen sind die einzig zu gewinnenden Antworten auf die Tragödien der Schuld und die Verzweiflung des Todes.“ (aus dem Klappentext)

 

Inhaltsübersicht

I. Geschichten von Liebe und Leid
A) Liebe als Dual-Union oder: Der Wunsch nach Einssein
- Pygmalion
- Narkissos und Echo
- Hermaphroditus und Salmakis
B) Tabus oder: Zerrissene Zäune
- Byblis und Kaunos
- Myrrha und Kinyras
- Phädra und Hippolytos
C) Unterschiede, die Unterschiede machen, oder: Ungleichheiten und Ungleichzeitigkeiten
- Eos und Tithonos
- Polyphem und Galateia
- Atalante und Hippomenes
D) Mißtrauen, Eifersucht und Untreue oder: Selbstzerstörung in verängsteter Liebe
- Kephalos und Prokris
- Skylla und Kirke, Aglauros und Herse, Semele und Hera
- Medeia und Iason
E) Verbotene Liebe oder: An den Grenzen der Gesellschaft
- Hero und Leander
- Pyramus und Thisbe
- Laodameia und Protesilaos
F) Abschied oder: Von Trennung und Tod
- Kalypso und Odysseus
- Dido und Aeneas
- Andromache und Hektor

II. Geschichten von Tod und Unsterblichkeit
A) Erfahrungen
- Niobe und Aktaion
- Alkyone und Keyx
- Deianeira und Herakles
B) Bilder
- Phaethon, Helios und Klymene
- Selene und Endymion
- Aphrodite und Adonis
C) Mysterien
- Demeter und Persephone
- Alkestis und Admetos
- Orpheus und Eurydike